Informationen aus erster Hand am Wochenende 12.-13.4.14

Busfahrt durch Weinheim und seine Ortsteile

Zu der Busfahrt durch Weinheim konnte Monika Springer am Samstag, den 12.4.14, am Rolf-Engelbrecht-Haus zahlreiche Gemeinderäte, Mitglieder und Gäste begrüßen, die sich mit auf die interessante Rundfahrt durch Weinheim begaben. Bei herrlichem Wetter ging die Fahrt zum neuen Busbahnhof am Hauptbahnhof. Leider konnte man dort vor Ort sehen, wie Personen, die einen Zug verlassen hatten, kurzer Hand den schnellen, allerdings auch sehr gefährlichen Weg über die Gleise nahmen.  Auf dem weiteren Weg fuhr man am ehemaligen 3-Glocken-Areal vorbei, das bis Mitte des Jahres fertig und eröffnet werden soll. 

Information auf dem Friedhof

Anschließend ging es weiter zum Hauptfriedhof an der B3. Hier konnte Monika Springer mit der Unterstützung von Gerhard Mackert von den Umbauarbeiten an den verschiedenen Gebäuden berichten. In einem ersten Bauabschnitt war das ehemalige Verwalterhaus renoviert und umgebaut worden, hatte einen neuen Eingang im Westen des Gebäudes erhalten und dient jetzt der Verwaltung des Friedhofes. Seit dem Jahreswechsel können Beratungsgespräche in einem ansprechenden Rahmen durchgeführt werden, wozu auch der barrierefreie Zugang beiträgt, der allerdings noch fertiggestellt werden muss. Inzwischen haben die Arbeiten in den ehemaligen Büros begonnen, hier werden die neuen Toiletten, incl. einer Behindertentoilette, sowie Räume für die Bestatter, Sargträger und die Prediger bis zur Mitte des Jahres entstehen. Anschließend konnte Monika Springer in einem Spaziergang über den Friedhof das neu gestaltete Sternchenfeld, die frei gelegte Anlage der Kriegsgräber, die Baumbestattung und die verschiedenen Möglichkeiten der Bestattung im Bereich der gärtnergepflegten Grabfelder zeigen, zu denen es einen sehr regen Zuspruch gibt. Nicht zuletzt deshalb hatte die Stadt Weinheim als dritte Stadt überhaupt, den „Innovationspreis Friedhofskultur“ in Baden im letzten Jahr erhalten. Bei dem Spaziergang über den Friedhof gedachte man an den Gräbern der verstorbenen Ehrenmitglieder Hans Hohmann und Dieter Freudenberg. 

In Sulzbach erwarteten die Freien Wähler aus Sulzbach den Bus und zeigten hier, wo der Schuh drückt. Das Gemeindehaus der Kath. Kirchengemeinde soll aus wirtschaftlichen Gründen verkauft werden. Doch etliche Gruppen aus Sulzbach nutzen mehrfach in der Woche die Räumlichkeiten. Auch ist dem Gebäude ein Kindergarten angeschlossen. Die verschiedenen Teile des Gebäudes greifen baulich und technisch ineinander ein, so dass eine Trennung nicht vorstellbar erscheint. Inzwischen scheint eine Lösung in Aussicht zu sein. Dabei soll vor allem der Liederkranz mit einer höheren Pacht, an der sich die Stadt Weinheim beteiligt, die Räumlichkeiten mieten. Allerdings ist inzwischen wieder einige Zeit vergangen, in der sich nichts getan hat. Die Sulzbacher sind dadurch verunsichert und versuchen nun auf ihre Probleme aufmerksam zu machen.Nach einem Imbiss ging die Fahrt zurück, am Gelände Tiefgewann vorbei. Hier wurde auf die evt. Möglichkeit einer Gewerbeansiedlung hingewiesen, die sich jetzt mit dem neuen Anschluss an die Umgehungsstraße einfach umsetzen lassen würde. Der nächste Haltepunkt war das Grundstück, auf dem die Asylbewerberunterkunft am Hela-Baumarkt entstehen soll. Die Nähe zu der angrenzenden Wohnbebauung war greifbar.

Weiter ging die Fahrt vorbei am ehemaligen Schlachthof der Stadt Weinheim, von dem Teile abgerissen werden sollen, über den Baubetriebshof, die Einrichtungen des GRN, ehemals Kreispflege, zur Karillonschule. In diesem Bereich wurde ein Sanierungsgebiet ausgeschrieben, Mittel wurden vom Land Baden-Württemberg schon zugesagt. Durch das neue Betreuungsgesetz müssen für die Zukunft der Pflegeeinrichtung des GRN Ein-Bett-Zimmer vorgehalten werden. Ein Brandschutzgutachten hat etliche Veränderungen aufgeführt, auch sind bei den beiden Bränden sehr große Schäden entstanden. Die Haustechnik ist überholt, die Außendämmung ist schwierig, der Küchenbereich muss renoviert werden. Dies alles führt dazu, dass die Sanierung der Gebäude sich als unwirtschaftlich darstellt, der Rhein-Neckar-Kreis gibt die Betreuung an dieser Stelle auf und plant einen Neubau am Krankenhaus, was viele Synergien mit sich bringen wird.
Christa Ohligmacher berichtete aus dem Kreistag, dass inzwischen ein Architektenwettbewerb für einen Neubau am Krankenhaus ausgeschrieben worden ist. Die Entscheidung dazu soll Ende 2014, Anfang 2015 gefällt werden, bereits 2017 soll das neue Gebäude stehen. Vor der Karillonschule angekommen, versuchte man sich vorzustellen, wie das neue Archiv, das in die Ostseite integriert werden soll, zu dem Gebäudekomplex passt.
Dr. Ditmar Flothmann erläuterte die vorgeschlagene Renovierung. Der Bereich im Nordosten der Schule wird abgerissen, da er energetisch an 5 Seiten zu isolieren wäre. Die VHS wird Räume im Keller und im OG erhalten, die Musikschule im EG und OG. Der Bereich des Kidsclubs muss gedämmt werden. Nach wie vor sehen die Freien Wähler ein separat gebautes Archiv als sinnvoller an: Der Brandschutz und die Erweiterbarkeit könnten in einem viel besseren Maße gewährleistet werden. Die Büroräume des Archivs könnten in einem Neubau räumlich besser gestaltet werden. Entfallen sie im Altbau, so kann die Raumplanung weiter optimiert werde: Die VHS erhielte zusammenhängende Bereiche. Der Kidsclub könnte ins Gebäude umziehen und das jetzige energetisch problematische Provisorium entfallen. Leider fallen mit dem angebauten Archiv für den Kidsclub auch Freiflächen auf dem Schulhof weg, sowie Parkplätze, die gerade für Musikschule und VHS dringend gebraucht werden.

Als letzte Station der Busfahrt standen die Schulen des Rhein-Neckar-Kreises auf dem Programm. 

Hier berichtete Christa Ohligmacher von den drei Schulen, der Hans-Freudenberg-Schule, der Johann-Philipp-Reis-Schule, der Helen-Keller-Schule mit ihren großen Programmen. An allen drei Schulen kann man inzwischen das Abitur machen, oft ist dies ein Weg für Schüler, die mit dem acht-zügigen Gymnasium nicht zurechtkommen. Aber mit dem breiten Spektrum des ganzen Angebotes ist es auch möglich, in mehreren Schritten seinen Weg der beruflichen Laufbahn zu gehen. Zurzeit besuchen 2300 diese drei Schulen in Weinheim, im ganzen Rhein-Neckar-Kreis besuchen 11.000 Schüler die beruflichen Schulen und Gymnasien des Kreises. Im vergangenen Jahr machten 130 Schüler hier in Weinheim das Abitur. Damit stellen diese Schulen einen wichtigen Bestandteil der Weinheimer Infrastruktur dar, sie festigen den Standort Weinheim und erhöhen die Lebensqualität unserer Stadt. Nach dem Neubau an der Helen-Keller-Schule 2011 stellte man schnell fest, dass die Räume immer noch nicht reichen, so dass im vergangenen Jahr nochmals 10 Klassenräume in modularer Bauweise in ganz kurzer Zeit entstanden sind. Die Einweihung erfolgte am 7.2.14. Der RNK reagiert zügig auf gesellschaftliche Entwicklungen und passt das Schulangebot laufend der veränderten Nachfrage der Wirtschaft an. Die Entwicklungen werden genau beobachtet und Schularten verändert oder neu eingerichtet. 

Der zweite Tag begann mit einer Begehung des Rolf-Engelbrecht-Hauses. Knapp eine Stunde wurde über Bausubstanz, den sozialen und kulturellen Stellenwert des Zentrums diskutiert. Manche hatten den Bau schon miterlebt und alle wollten sich nun ein Bild machen, um die grundlegende Sanierung gegen einen Neubau abwägen zu können.  Die Problematik der aufwändigen Gründung bei einem Neubau und die Tatsache, dass für viele Vereine und Initiativen die Heimstätte vorübergehend oder evt. für immer verloren gehen wird, wurden ausführlich diskutiert.
Anschließend ging es zur Skater-Halfpipe  an der Mierendorffstraße. Mike Flößer (1. Vorsitzender des Board Sport e.V.) stellte die Anlage und den Betrieb dar. Diskutiert wurden u.a. geplante Investitionen, Chancen und Risiken des weiteren Ausbaus und insbesondere die Jugendarbeit, die durch den Verein auf und neben der Anlage geleistet wird.Über die Waid mit geplanten Parkdecks am Miramar, dem Schmutzwasserbecken und dem Kindergarten fuhr der Bus nach Lützelsachsen-Ebene zum dortigen Kindergartenneubau.  Hier entsteht gerade eine 6-gruppige Kindertagesstätte mit 2 Krippengruppen.

Die Freien Wähler zog es weiter zu den Orten der in den vergangenen Monaten viel diskutierten Hallen: Die Winzerhalle in Lützelsachsen, die durch einen Neubau ersetzt werden soll, der Mehrzweckhalle in Hohensachsen und den möglichen Standorten in Oberflockenbach (TVO-Gelände und das ursprünglich vorgesehene Areal in Steinklingen). Vor Ort konnte sich jeder ein Bild über die angedachten Baumaßnahmen machen. Doris Falter erläuterte die Planungs- und Baumaßnahmen in Lützelsachsen; Monika Springer stellte den Planungsfortschritt zur Hallensanierung in Hohensachsen dar und Kurt Jäger erklärte die örtlichen Begebenheiten in Oberflockenbach bzw. Steinklingen. Zwischendurch wurde bei einem Stopp in Ritschweier über den Sanierungsbedarf der Straße und der Abwasserleitung gesprochen. Ein besonderes, innovatives Projekt konnte Werner Bitsch in Rippenweier darstellen; hier wurde auf dem Quintelhof eine Hackschnitzel-Nahwärmeversorgungsanlage in Betrieb genommen, die insgesamt 50 Haushalte mit Wärme versorgt. Fazit der 2-tätigigen Rundreise durch Weinheim: Es ist wirklich wichtig, sich genau vor Ort zu informieren, zu sehen, wo der Schuh drückt, die Gegebenheiten in Weinheim punktgenau zu erfahren und zu erleben. Es liegt ein breites und großes Spektrum vor der neuen Legislaturperiode des neuen Gemeinderates von Weinheim. Die Freien Wähler wollen mit anpacken und zwar genau da, wo es notwendig ist, wo die Stadt Weinheim in die Zukunft entwickelt werden muss.